WO LANDSCHAFTEN UNTER WASSER ENTSTEHEN
Rheinpfalz: Ein Beitrag von Andrea Daum
Die Aquaristik hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Aquascaping, das Gestalten von Landschaften unter Wasser, spielt dabei eine große Rolle – auch in der Aqualounge von Jürgen Würz. Gemeinsam mit Tochter Lisa baut er hier im Sandkasten eine Landschaft vor.
„Die Aquaristik hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt und erheblich verändert“, erklärt Würz. Ein Stichwort, das für den Wandel steht: Aquascaping. Dabei werden unter Wasser faszinierende Landschaften angelegt und exakt so nachgebildet, wie es sie zum Beispiel außerhalb
des Wassers gibt. Mit Volker Jochum lebt einer der besten Aquascaper der Welt, der schon Europameister- und Weltmeistertitel errang, in Heltersberg (die RHEINPFALZ berichtete).
Professionelle Hilfe
„Pflanzen haben in der Aquaristik mittlerweile eine ganz andere Bedeutung. Sie sind die entscheidende Grundlage für ein Aquarium“, sagt Würz. Mit den besten Aquascapern der Welt – neben Jochum, der Aquarien in der Aqualounge mitgestaltet hat, Oliver Lindemann und Spezialisten aus England oder Spanien – steht Würz in Kontakt. Er plant Veranstaltungen wie
„Einrichten mit Freunden“, wobei es natürlich um das Einrichten von Aquarien geht. Beim Anlegen der zehn Schauaquarien, die zusammen 5500 Liter Wasser fassen, hatte er professionelle Hilfe.
„Die Leute sollen sehen, was mittlerweile alles machbar ist“, sagt Würz.
In der Aqualounge findet sich alles, was ein Aquaristiker benötigt, um sich seine Traumlandschaft unter Wasser zu bauen. Im Sandkasten im Geschäft können Kunden ihre Traumlandschaft aus Steinen, Wurzeln, Pflanzen zunächst im Trockenen vorbauen. „Und sie können und sollen sich dafür hier bei uns richtig viel Zeit lassen, damit es am Ende tatsächlich die persönliche Landschaft wird und die Grundlage für ein schönes und zugleich pflegleichtes Aquarium ist“, sagt Würz – ob im japanischen Stil oder als afrikanische beziehungsweise europäische Unterwasserlandschaft. „Alles lässt sich realisieren“, so Würz. Es werde, auf Wunsch, auch fix und
fertig gebaut geliefert.
Zweites Stichwort für den Wandel: Nano-Aquarien. Aquarien gibt es mittlerweile in Größen von XXS bis XXL. Nano-Aquarien heißen die kleinen Aquarien, die bereits ab zehn Litern Fassungsvermögen zu bekommen sind. „Mit der Aquaristik von früher hat das heute alles nichts mehr zu tun. Durch die Nano-Aquarien kann sich jeder in der kleinsten Wohnung mit diesem
Hobby beschäftigen“, sagt Würz. Vorteil all dieser Entwicklungen in der Aquaristik: „Ein modernes, gut aufgebautes Aquarium, egal welcher Größe, in dem die Pflanzenwelt und die darin lebenden Fische optimal aufeinander abgestimmt sind, braucht lange nicht mehr den Pflegeaufwand wie vor
Jahren und Jahrzehnten. 30 bis 45 Minuten pro Woche Pflege für ein richtig eingerichtetes Aquarium reichen“, sagt Würz.
Wichtig sei es – neben der passenden Beleuchtung –, die passenden Fische und sonstigen Wasserbewohner in die Aquascaping-Welt zu setzen. „Es gibt so viele interessante und faszinierende Fische, da muss es nicht der 20. Neon oder 30. Guppy sein“, sagt er. 150 verschiedene Fischarten hat er im Geschäft, unter anderem 50 Sorten Malawibarsche, passend für Aquarien aller Größen. Etwa 20 Arten sind geeignet, um ein Nano-Aquarium zu bevölkern. Mini-
Garnelen, winzig kleine Shrimps etwa. Ebenso Renn- und Schmuckschnecken in verschiedenen Variationen, die ein Aquarium zu einem faszinierenden Beobachtungsobjekt machen können. Neben der Artenvielfalt sei für ihn entscheidend, dass die Fische, die er verkauft, artgerecht gezüchtet und transportiert werden.
Hobby zum Beruf gemacht
In der Aquaristikszene ist er schon lange zu Hause. Seit der Kindheit begeisterte er sich für das Thema. Als Neunjähriger bekam er sein erstes Aquarium. Der gelernte Maschinenbauer machte sein Hobby zum Beruf, baute im Hornbach-Markt in Pirmasens die Aquaristikabteilung auf und machte diese zur erfolgreichsten Aquaristikabteilung aller Hornbach-Märkte. Würz wechselte zum Aquaristikunternehmen Dennerle und war europaweit als Produktmanager unterwegs.
Was ihm gefehlt habe, sei eine Anlaufstelle, wo sich Aquaristikfreunde treffen und austauschen können und ein Angebot finden, „das nicht null-acht-fünfzehn ist, das es so in einem weiten Umkreis nicht gibt. Das wollte ich mit der Aqualounge schaffen“, sagt Würz, für den sein Beruf Berufung ist. Aquaristik-Freunde aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, aus Hessen und Baden-Württemberg kommen deshalb nach Höheinöd.
INFO
Aqualounge, Bitscher Straße 7 in Höheinöd: geöffnet: Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 16 Uhr. Individuelle Termine können abgesprochen werden unter Telefon 06333/2791699.